Gefahrenbremsung – was war das noch gleich?

31. Juli 2020

Wer den Führerschein besteht, beherrscht vermutlich auch die so genannte Gefahrenbremsung.
Für die Gefahrenbremsung muss der Fahrer Bremse und Kupplung schnell, gleichzeitig und bis zum Anschlag durchtreten. Was wir im Fahrschulunterricht vermitteln: Wenn es darauf ankommt muss man ohne zu zögern reagieren, da jeder Augenblick entscheidend sein kann!

Man braucht sich dabei keine Sorgen über das Auto zu machen – jeder Pkw ist so konzipiert, dass er einer Gefahrenbremsung problemlos standhält.

Gefahrbremsung: Faustformeln für Bremsweg, Reaktionsweg und Anhalteweg

Faustformeln versetzen Fahrer in die Lage, den Anhalteweg bei einer vorgegebenen Geschwindigkeit abzuschätzen. Dabei unterscheiden wir zwischen normaler Bremsung und Gefahrbremsung. Die wirklichen Werte sind je nach Fahrzeugtyp, Witterungsverhältnissen, Straßenzustand und persönlicher Fitness des Fahrers oft niedriger, können aber auch höher als die berechneten Werte sein.
Beim Fahren mit einem neuen Pkw mit ABS auf trockener, sauberer Straße ist beispielsweise der berechnete Wert einer normalen Bremsung zu hoch. Beim Fahren auf Schnee oder Glatteis mit alten Reifen – also knapp über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe – ist der berechnete Wert für eine Gefahrbremsung deutlich zu niedrig.

Gefahrbremsung: Vorsicht, Falle!

Bei den Prüfungsfragen ist es für Fahrschüler wichtig genau zu verstehen, ob nach der „normalen Bremsung“ oder doch nach einer „Gefahrbremsung“ gefragt wird. Auch zu Bremsweg, Reaktionsweg oder Anhalteweg gibt es eigene Fragen!

  • Der Reaktionsweg ist der Weg, den das Kfz in der Reaktionszeit (ca. 1 Sekunde) zurücklegt.
    Die Formel dazu: Reaktionsweg in Metern = Geschwindigkeit in km/h : 10 x 3

    Um die Strecke zu ermitteln, die das Auto von dem Zeitpunkt der Bremsbetätigung zum Stillstand zurücklegt, benötigt man die gefahrene Geschwindigkeit.
    Formel: Normaler Bremsweg (in m) ≈ (Geschwindigkeit ÷ 10) x (Geschwindigkeit ÷ 10)

  • Den Bremsweg für die Gefahrbremsung berechnet man, in dem man den Bremsweg für die normale Bremsung durch 2 teilt. Im Gefahrfall bremsen die meisten Menschen heftiger, deshalb ist der Bremsweg kürzer.
  • Für den jeweiligen Anhalteweg addiert man Reaktionsweg und Bremsweg.

Und so sieht man mal wieder: Friedrich der Große hatte nicht so ganz recht mit seinem Satz „Mathematik ist ein geistreicher Luxus.“ Ohne die Grundrechenarten hätte er die Führerscheinprüfung jedenfalls nicht bestanden …



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